I am … Hannes-Michael Steven Omohundro-Bronczkowski (2020)
Ein Mensch allein im Jetzt, in der Vergangenheit, im Imaginären, in den eigenen Zukunftsvisionen, zwischen Raum und Zeit, isoliert und doch als Teil der Gesellschaft. Der Tänzer Michael Bronczkowski, mit vollem Namen Hannes-Michael Steven Omohundro-Bronczkowski, stellt den modernen Menschen einer Übergangsgesellschaft dar, der auf der Suche nach dem tieferen Sinn seiner Existenz ist.
Das Stück erforscht die weitreichende Bedeutung von Repräsentation und Realität in einem philosophischen Sinne. Es bewegt sich zwischen der eigenen, persönlichen Selbstwahrnehmung (Realität) und der Wahrnehmung anderer (Repräsentation).
Ein vielfältiges Publikum mit einer Vielzahl von kulturellen Hintergründen wird angesprochen und aufgefordert, die eigene Sichtweise zu reflektieren. Warum grenzen wir uns ab und was verbindet uns in einem tieferen Sinn?
Ziel ist es, die wesentlichen Aspekte des Seins, des eigenen Bewusstseins und darüber hinaus des geistigen Selbst zu erforschen. Welche Werte, Persönlichkeit, Gefühle und Gedanken prägen mich und welche viel tieferen Eigenschaften sind durch Erziehung, Umfeld und erlernte oder angewandte Wertesysteme verloren gegangen? Der Körper ist die Schwelle, die von Natur aus alles Wissen in sich trägt, so dass man sich selbst nur durch das Selbst erkennen kann.
Konzept / Choreographie / Dramaturgie: Darja Reznikova in Zusammenarbeit mit Michael Bronczkowski
Regie / Schnitt / Postproduktion / Fotografie: Darja Reznikova
Tanz / Stimme: Michael Bronczkowski
Musik: Sabio Janiak, ‚Avalon‘ von Sigur Ros, ‚Popstar‘ von DJ Khaled (feat. Drake), ‚Rondo á la Krakowiak in F-Dur‘ von Fréderic Chopin (gespielt von Jan Lisiecki), ‚Sirius‘ (Chicago Bulls Theme Song) von Alan Parsons
Grafik / Illustration: Katja Visschers
Kostüm: Baika Bettag
Kamera: Katja Visschers & Darja Reznikova
Beleuchtung: Georg Gropp
Stream-Premiere: 10. Dezember 2020 auf www.theater-felina.de
Live-Premiere: September 2021 im Theater Felina-Areal, Mannheim/Deutschland
Gefördert und unterstützt durch: Kulturamt Mannheim, Landesbank Baden-Württemberg und Theater Felina-Areal
Der Augenschein trügt. Geschickt und mit einer Prise Humor entlarvt die Regisseurin Darja Reznikova diesen Mechanismus in ihrem Tanzstück „I am … Hannes-Michael Steven Omohundro Bronczkowski“. In ihre ambitionierte Filmcollage über die Aspekte einer Person packt sie nicht weniger als die Geschichte der Menschwerdung.
Dabei spannt die Regisseurin den Bogen vom Embryo bis zum spirituellen Wesen Mensch, das sich einen Namen sucht und seinen tänzerischen Ritus findet – rhythmisch, zentriert, mit Händen, die offen für göttliche Inspiration sind. Wenn da nicht der Anspruch wäre, „weiß“ zu sein.
Künstler & Kollaboratoren

Michael Bronczkowski
Dancer/Singer/Actor
Michael Bronczkowski studierte an der Duke Ellington School of the Performing Arts in Washington, D.C. sowie am Liverpool Institute for Performing Arts. Nach seinem Engagement bei den Königsfelder Festspielen 2012 war er Ensemblemitglied der Tanzkompanie des Stadttheaters Gießen, später wechselte er ans Nationaltheater Mannheim. Er arbeitete u.a. mit Choreografen wie Christopher Huggins, Félix Duméril, Rui Horta und Pascal Touzeau. Seit 2016 ist er freischaffend als Tänzer, Choreograf und Dozent für zeitgenössischen Tanz tätig. Seine erste eigene Produktion Temperature feierte 2017 Premiere im Felina Theater Mannheim. Er leitete Projekte wie „Tanz-Club 7 Sachen“ und „Club der Olympstürmer“ im Rahmen der Kulturschule des Nationaltheaters Mannheim. Er tanzte u.a. in Jessica Nupens The Lions – I invented myself (Hauptsache Frei Festival/Kampnagel) und war mit T42 Dance Projects dreimal auf Tour, zuletzt mit Petruschka in der Dampfzentrale Bern. 2017 gründete er das interdisziplinäre Künstlerkollektiv „Moving Rhizomes e.V.“ in Ulm. Michael engagiert sich auch sozial: u.a. war er drei Jahre als Dozent im Kroki-Projekt an der Uniklinik Gießen tätig sowie künstlerischer Leiter des geförderten Schulprojekts „IGS-press yourself®“. Seit 2021 arbeitet er zusätzlich als Tanztherapeut.
Impressionen
von Günter Krämer